, Stefan Kobler
Männerriege «mit oder ohne» ?
... das war das geflügelte Wort unseres zweitägigen Ausfluges der Männerriege Neuendorf ins Zugerland.
Als wir am Freitagnachmittag bei knapp 30° Celsius nach einer rund 35 km langen Velotour bei der Brauerei Baar zur Besichtigung eintrafen, fragte uns der Braumeister «mit oder ohne»? Er hatte alle acht Baarer Biere schön aufgereiht auf seinem Tresen stehen. Als die meisten «mit» sagten und «mit Alkohol» meinten, öffnete er eine Kühlschublade und holte Mineralwasser MIT Kohlensäure heraus. Daraufhin haben wir uns zwar etwas komisch angeschaut, aber brav das kühle Mineralwasser getrunken, schliesslich kann man damit auch ganz gut den Durst löschen. Nach der wirklich sehr interessanten Führung, kombiniert mit einem Film, der uns die Geschichte der Brauerei von der Gründung 1862 bis heute zeigte, kamen wir dann schon noch zu unserem Bier.
Markus Oegerli fuhr uns mit einem Kleinbus und unseren Velos nach Zug, wo wir auf die Velos umstiegen. Nach einer kurzen Fahrt dem See entlang, machten wir bereits den ersten Halt. Bei Kaffee und Gipfeli genossen wir die wärmende Sonne nach so vielen Regentagen. Weiter ging es auf schönen Radwegen entlang der Reuss und durch das südlichen Freiamt bis nach Baar. Nach der Besichtigung und einem Bier, fuhren wir zurück in die Jugendherberge Zug. Dort bereiteten wir uns auf das Abendessen vor. Das Restaurant erreichen wir wieder mit dem Velo. In einer schönen Gartenwirtschaft unter grossen Bäumen genossen wir den warmen Sommerabend, das reichhaltige Essen und zum Dessert eine feine Zuger Kirschtorte. Gegen Mitternacht fuhren wir zurück zur Unterkunft, wo ein Teil der Gruppe noch eine weitere gut gefüllte Gartenwirtschaft entdeckte.
Die erste Station am Samstag war das Museum «Bloodhound» auf dem Gubel oberhalb von Zug. Der Neuendörfer Erich Vogt führte uns durch rund 35 Jahre Militärgeschichte des Fliegerabwehr-Lenkwaffensystems. Ein «begehbarer PC», vollgestopft mit Tausenden von Relais und anderen elektrischen und elektronischen Elementen, beherbergt die Steuerung des ganzen Systems. Erstaunlich ist, dass diese Steuerung, die etwa so gross ist wie ein LKW, weniger leisten kann als ein modernes Handy. Das Lenkwaffensystem war von 1964 bis 1999 in Betrieb.
Nach der Führung konnten wir uns mit einem feinen Apéro stärken, sodass wir die rund dreistündige Wanderung problemlos in Angriff nehmen konnten. Das Wetter meinte es zwar immer noch gut mit uns, aber der Saharasand trübte mehr und mehr die schöne Aussicht, die wir auf den Zuger- und Ägerisee und die Alpen gehabt hätten. Auf den letzten Metern der Wanderung trafen uns dann doch noch ein paar mit Sand angereicherte Regentropfen, sodass wir alle mit gelben Flecken den Rückweg ins Gäu antraten.